Die Nachsorge dient dazu, regelmäßig den Remissionsstatus zu überprüfen und Krankheitsrückfälle frühzeitig zu erkennen. Dazu muss nach Abschluss der Behandlung in bestimmten Abständen eine Bestandsaufnahme der möglicherweise von der Erkrankung betroffenen Organsysteme (Knochenmark, Skelett, Niere, Blutbild) erfolgen. Fragen nach der körperlichen Befindlichkeit (Anamnese), eine körperliche Untersuchung, Blut- und Urinuntersuchungen sowie apparative Untersuchungen werden dabei in veränderlichem Umfang durchgeführt. Darüber hinaus sollen durch die Nachsorge auch die während der Therapie aufgetretenen und eventuell noch anhaltenden Komplikationen beobachtet bzw. behandelt werden.
Nach Transplantationsverfahren sind häufigere Nachsorgen nötig als nach einer konventionellen Chemotherapie. Insbesondere nach einer allogenen Stammzelltransplantation muss anfangs häufig ein Besuch im Transplantationszentrum stattfinden. Die Kontrolle und die genaue Einstellung der Medikamenteneinnahme ist hier entscheidend für einen langfristigen Therapieerfolg.
Neuerdings sind sehr sensitive Verfahren der Bildgebung (MRT-Untersuchung mit spezieller Analyse), PET-CT verstärkt Gegenstand der Forschung. Eine Anwendung in der klinischen Routine ist noch nicht etabliert.
Wird ein Patient im Rahmen einer klinischen Studie behandelt, dann richtet sich die Häufigkeit der Besuche beim behandelnden Arzt nach dem Studienprotokoll. In der Regel werden alle Studienpatienten nach Abschluss der Behandlung vierteljährlich am Studienzentrum untersucht. Insofern ist die Teilnahme an einer Studie immer auch mit einer engmaschigen Betreuung verbunden, selbst wenn ein Patient bei einer so genannten randomisierten Studie dem Kontrollarm zugeteilt wird. Durch die Teilnahme an einer Studie ist also in jedem Fall gewährleistet, dass ein neuerlicher Krankheitsausbruch rasch entdeckt wird und entsprechend behandelt werden kann.