Einige Patienten oder ihre Angehörigen suchen manchmal nach „sanften“ oder „natürlichen“ Wirkstoffen und Methoden, in der Hoffnung, dass diese die schulmedizinischen Therapien unterstützen können. Man spricht dann von komplementären (= ergänzenden) Ansätzen. Werden die schulmedizinischen Therapieoptionen an Stelle anderweitiger Mittel oder Heilversuche ganz abgelehnt, wird von alternativen Heilversuchen gesprochen.

Alternative Heilversuche

Manchmal suchen Patienten oder ihre Angehörigen nach naturheilkundlichen Wegen, die – ohne Nebenwirkungen zu verursachen – eine Krebserkrankung bekämpfen. Auch gibt es in den Medien immer wieder Hinweise auf sogenannte „Wundermittel“ – seien es Vitamine oder andere pflanzliche Präparate – die besser als jede Schulmedizin den Krebs besiegen könnten. Sie wecken leider nicht erfüllbare Hoffnungen bei Patienten und ihren Angehörigen und müssen in der Regel mit hohem finanziellem Aufwand bezahlt werden. Für alle auf dem Markt angebotenen und sogenannten „alternativen“ Medikamente und Methoden muss aus wissenschaftlicher Perspektive gesagt werden, dass es keine Nachweise dafür gibt, dass sie ein Lymphom bekämpfen oder zum Stillstand bringen können.

Komplementäre Behandlungsmethoden

Etwas anders sind die komplementären Behandlungsmethoden zu beurteilen, die ergänzend zur schulmedizinischen Therapie das Wohlbefinden der Patienten verbessern oder die Nebenwirkungen der Therapie abmildern können. Zu nennen sind hier zum Beispiel Bewegungsangebote, Ernährungstipps aber auch einige naturheilkundliche Verfahren. Welche Verfahren tatsächlich geeignet sind, die Therapie eines einzelnen Patienten zu unterstützen, ist jedoch von Patient zu Patient sehr verschieden und muss auf jeden Fall mit dem behandelnden Onkologen abgeklärt werden. Denn von einigen naturheilkundlichen Präparaten weiß man, dass diese eher schaden und die schulmedizinische Therapie negativ beeinflussen. Beispielsweise können sich Mistel- oder Thymuspräparate, die das Immunsystem anregen sollen, bei Lymphom-Patienten negativ auswirken. Denn da es sich bei Lymphomen um eine Erkrankung des Immunsystems handelt, besteht die Gefahr, dass durch eine Stimulation dieses Systems unerwünschte Effekte auftreten und der Krankheitsprozess im schlimmsten Fall sogar beschleunigt wird. Ebenso weiß man inzwischen, dass Johanniskraut, das einige Patienten unwissend zur Stimmungsaufhellung einsetzen, die Wirkung von Chemotherapien abschwächt.

Grundsätzlich sollten sich alle Patienten, die selbst etwas für ihre Gesundheit tun wollen, eingehend von anerkannten Fachleuten beraten lassen und auf jeden Fall ihren behandelnden Onkologen über alle Substanzen informieren, die sie zusätzlich zur Krebstherapie einnehmen.