Häufigkeit
Das Hodgkin Lymphom macht ca. zehn Prozent aller Lymphome aus und ist nach aktuellen Angaben des Robert-Koch-Instituts mit 2-3 Neuerkrankungen auf 100.000 Personen eine vergleichsweise seltene Krebsart, an der in Deutschland jährlich insgesamt rund 2.200 Menschen erkranken. Aufgrund der guten Heilungschancen und Überlebensrate leben in Deutschland aktuell über 50.000 Menschen mit einer zurückliegenden Hodgkin-Diagnose.
Im Gegensatz zu vielen anderen Lymphomarten ist das Hodgkin Lymphom nicht nur eine Erkrankung des höheren Lebensalters, sondern betrifft vor allem auch junge Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Ein zweiter Erkrankungsgipfel liegt jenseits des 65. Lebensjahres. Grundsätzlich kann das Hodgkin Lymphom – an dem Männer insgesamt etwas häufiger erkranken – aber in jedem Lebensalter auftreten. Die Ursache für die Entstehung des Hodgkin Lymphoms ist nach wie vor unklar, allerdings scheinen Risikofaktoren wie eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), eine gestörte Regulation des Immunsystems sowie das Rauchen die Erkrankung zu begünstigen. Allerdings tritt das Hodgkin Lymphom auch bei Patienten ohne die genannten Risikofaktoren auf.
Ursache
Am Anfang der Erkrankung steht die bösartige Veränderung eines einzelnen B-Lymphozyten, der sich in der Folge unkontrolliert teilen kann, ohne dass er nach der ursprünglich vorgesehenen Zeit abstirbt und durch neu gebildetete, gesunde Zellen ersetzt wird. Diese Lymphomzelle kann sich nun ungehindert vermehren, im Verlauf das gesunde Körpergewebe verdrängen und so benachbarte Organe in ihrer Struktur und Funktion beeinträchtigen. Ein Befall des Knochenmarks kann zu Blutarmut sowie einer Verringerung der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen führen. Außerdem ruft das Hodgkin Lymphom häufig allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust hervor (= B-Symptome). Im Gegensatz zu gesunden B-Lymphozyten sind die Lymphomzellen für die Immunabwehr untauglich, sodass Patienten häufig anfälliger sind für Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen.