Lymphome

Wie wird das primäre ZNS-Lymphom diagnostiziert?

Bei auffälligen Symptomen, die auf eine vom Gehirn ausgehende Erkrankung schließen lassen, wird fast immer eine Computer-Tomografie (= CT) des Kopfes durchgeführt. Fällt hierbei ein Tumor auf, müssen Art und Ausmaß des Befalls vor der Therapie genau bestimmt werden. Hierzu gehört eine genaue neurologische Untersuchung, die Erfassung verschiedener Blutparameter, die Entnahme von Hirnwasser und als entscheidende Untersuchung eine Magnet-Resonanz-Tomografie (auch MRT oder Kernspin genannt) des Kopfes (s. Abbildung unten).

Darüber hinaus muss zur eindeutigen Absicherung der Diagnose eine Gewebeprobe entnommen werden, was heutzutage meist mittels einer stereotaktischen Biopsie geschieht. Dabei handelt es sich um einen Eingriff, bei dem über ein kleines Bohrloch in der Schädeldecke mit einer hohlen Nadel eine millimetergenaue Entnahme von Tumormaterial (= Biopsie) erfolgt. Alternativ können auch offene Biopsien durchgeführt werden. Vor der Biopsie sollten nach Möglichkeit keine Kortisonpräparate eingenommen werden, da sie auch schon nach einmaliger Gabe die Diagnosestellung erheblich erschweren können. Wenn durch diese Untersuchung die Diagnose eines ZNS-Lymphoms feststeht, erfolgen weitere Untersuchungen um herauszufinden, ob es neben dem ZNS weitere Lymphomherde gibt – was dann auf das Vorliegen eines sekundären ZNS-Lymphoms hinweisen würde. Dazu werden eine Computertomografie-unterstützte Positronen-Emissions-Tomografie (PET-CT), oder alternativ eine Computertomografie des Körpers (Hals bis Becken), eine Knochenmarkpunktion (falls keine PET-CT erfolgte) und bei Männern eine Ultraschalluntersuchung der Hoden durchgeführt. Zum Ausschluss einer Augenbeteiligung sollte eine augenärztliche Untersuchung inklusive Spaltlampendiagnostik erfolgen.