Bei den lokalisierten Stadien I und II kann die Krankheit durch die Bestrahlung mit oder ohne Rituximab über viele Jahre zurückgedrängt und möglicherweise geheilt werden. Die Chance, innerhalb von 10 Jahren keinen Rückfall zu erleiden, beträgt etwa 85 Prozent für Erkrankte im Stadium I. Für Patient:innen im Stadium II oder mit deutlich vergrößerten Lymphknoten (3-5 cm) liegt die Chance bei 35 Prozent.

Bei Betroffenen mit fortgeschrittener Erkrankung wird durch die zur Verfügung stehenden Therapien ebenfalls sehr häufig eine langjährige krankheitsfreie Zeit erreicht. Allerdings existiert derzeit keine Standardtherapie, die eine Heilung in den Stadien III und IV erreichen kann. Von der stetigen Entwicklung neuer Therapien erhofft man sich jedoch, das Leben dieser Menschen ohne größere Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität deutlich verlängern zu können.

Die Therapie von Erkrankten mit follikulärem Lymphom sollte durch niedergelassene oder in Kliniken tätige Fachärzt:innen für Hämatologie und Onkologie erfolgen. Für die stetige Verbesserung der FL-Therapie ist jedoch die Behandlung im Rahmen von klinischen Studien von entscheidender Bedeutung. Für Patient:innen mit lokalisierten als auch mit fortgeschrittenen Stadien werden deutschlandweit an sehr vielen Behandlungszentren klinische Studien angeboten. Diese werden von der German Lymphoma Alliance (GLA) und der Ostdeutschen Studiengruppe für Hämatologie und Onkologie (OSHO) koordiniert.

Beide Studiengruppen sind Mitglied im Kompetenznetz maligne Lymphome e.V. (KML). Im KML-Lymphomstudienregister finden Behandelnde und Betroffene alle wichtigen Informationen über aktuelle Studien zum follikulären Lymphom und können nach Krankenhäusern und hämato-onkologischen Schwerpunktpraxen suchen, die an diesen Studien teilnehmen und dadurch auf die Behandlung von Menschen mit follikulärem Lymphom spezialisiert sind.