Lokalisierte Stadien
Wenn nur einzelne Körperregionen betroffen sind, versucht man, das Marginalzonen-Lymphom dauerhaft zu entfernen. Abhängig davon, wo das Marginalzonen-Lymphom im Körper auftritt, kann dies zum Beispiel durch eine Strahlentherapie erfolgen. Falls eine Strahlentherapie bei lokalen Befall nicht möglich ist, kann auch eine medikamentöse Therapie, zum Beispiel mit Rituximab, erfolgreich sein. Dieser monoklonale Antikörper heftet sich an die Oberfläche von Lymphomzellen an und wirkt zellzerstörend. Eine Besonderheit stellt die Therapie des Marginalzonenlymphom des Magens (MALT-Lymphom) dar: Hier kann bei einem großen Anteil der Patienten eine Krankheitskontrolle durch die Gabe von Antibiotika erreicht werden.
Fortgeschrittene Stadien
Bei fortgeschrittenen Stadien hängt die Notwendigkeit oder der Zeitpunkt einer Therapie unter anderem davon ab, ob Krankheitszeichen vorliegen oder nicht. Bei Patienten, die keine Krankheitssymptome zeigen (= asymptomatischer Verlauf), ist oftmals keine Therapie notwendig. Diese Patienten sollten allerdings durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen unter engmaschiger Beobachtung bleiben, damit ggf. rechtzeitig eine Therapie eingeleitet werden kann. Diese Art der „Nicht“-Behandlung wird unter den Ärzten auch als „Watch & Wait“- Strategie bezeichnet (engl.: watch = beobachten; wait = abwarten).
Bei Patienten mit Symptomen (z.B. Bauchschmerzen oder Vorliegen von B-Symptomen) oder bei denen sich nach und nach Symptome einstellen, sollte eine Therapie eingeleitet werden. Welches der vielen möglichen Therapieschemata angewendet wird, hängt unter anderem von dem Subtyp des Marginalzonenlymphoms, dem Alter, dem Allgemeinzustand und möglichen Begleiterkrankungen ab.
Bei einem kleinen Teil von Patienten kann auch eine antivirale Therapie (z.B. Hepatitis-C-Infektion beim splenischen Marginalzonenlymphom) zu einer Remission führen. In vielen Fällen erhalten therapiebedürftige Patienten eine Immunchemotherapie. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einer Chemotherapie (z.B. Bendamustin) und Rituximab. Weitere wirksame Therapien sind die Milzentfernung beim splenischen Marginalzonenlymphom. Gelegentlich ist eine Kombination aus mehreren Therapiemöglichkeiten sinnvoll.