Maligne Lymphome sind auch nach der Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HART) eine relativ häufige Neoplasie bei Menschen mit einer HIV-Infektion. Dennoch ist das Wissen über die Therapie maligner Lymphome bei HIV-infizierten Menschen sehr begrenzt, da diese Patient:innen meist aus klinischen Studien ausgeschlossen sind. In der 11. Folge dieser Podcastreihe sprechen Peter Borchmann und Kai Hübel darüber, ob HIV-infizierte Menschen, die an einem Lymphom erkranken, anders behandelt werden sollten als HIV-negative Lymphom-Patient:innen. Grundlage des Gesprächs ist auch die erstmalige Publikation europäischer Leitlinien zur Therapie HIV-assoziierter Lymphome.
HIV-assoziierte maligne Lymphome sind bösartige Krebserkrankungen des Lymphsystems. Die Häufigkeit der Neuerkrankungen liegt 4- bis 16-fach über der von HIV-negativen Personen, denn die Entstehung dieser aggressiven Lymphome wird durch die HIV-bedingte Immunschwäche begünstigt. Gleichzeitig ist das evidenzbasierte Wissen über die Therapie maligner Lymphome bei HIV infizierten Menschen unverändert limitiert, da diese Patient:innen in der Regel aus klinischen Studien ausgeschlossen werden.
Den behandelnden Ärzten stellt sich daher immer wieder die Frage, ob HIV-positive Patienten mit den gleichen Therapieschemata behandelt werden können, die sich bei Patient:innen ohne eine HIV-Infektion bewährt haben und ob die hochaktive antiretrovirale Therapie (HART), mit der die HIV-Infektion unter Kontrolle gehalten wird, zeitgleich mit der Lymphomtherapie verabreicht werden kann.
Aktueller Anlass dieser Folge ist die Publikation europäischer Leitlinien zu HIV-assoziierten Lymphomen, die unter der Leitung von Kai Hübel erarbeitet und im September 2024 publiziert wurden. Kai Hübel ist seit 1995 an der Medizinischen Klinik I der Universität zu Köln, wo er seit 2006 als Oberarzt der Klinik tätig ist. Er leitet das europäische HIV-Lymphom-Netzwerk und ist Mitglied in den Leitungsgremien deutscher und internationaler Lymphom-Studiengruppen (u.a. GLA, EHA-Lymphoma SWG).
Die Podcastreihe, in der diese aktuelle Folge erschienen ist, wird aus Spenden an das Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. finanziert und hat das Ziel, den fachlichen Diskurs unter Ärztinnen & Ärzten anzuregen. Geben Sie uns bitte ein Feedback oder schreiben Sie, wenn Ihnen ein Thema besonders wichtig ist. Gern greifen wir Ihre Fragestellungen und Themen auf: podcast@lymphome.de
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