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COVID-19: Lymphom- und Leukämiepatienten mit wiederholten Tests besonders schützen

Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen müssen bei einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 unter Umständen einen schwereren Verlauf befürchten. Ihr jeweiliges Risiko hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Besonders gefährdet sind Betroffene, deren Immunsystem durch eine aktive Erkrankung an einer Leukämie oder einem Lymphomen geschwächt ist. Ebenso gefährdet sind Patientinnen und Patienten mit einer niedrigen Zahl weißer Blutkörperchen, niedrigen Immunglobulinwerten oder wenn ihr Immunsystem zum Beispiel durch die Einnahme von Steroiden, aufgrund einer allogenen Stammzelltransplantation und anderen zellulären Therapien längerfristig unterdrückt wird.

Gleichzeitig darf die Sorge vor einer möglichen Infektion mit SARS-CoV-2 die notwendige Behandlung einer Lymphom- oder Leukämieerkrankung nicht verhindern: Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen müssen weiterhin in onkolgischen Praxen oder Kliniken behandelt werden können, ohne sich - oder im Falle einer bereits bestehenden, unentdeckten SARS-CoV-2-Infektion - andere zu gefährden.

Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg und Vorsitzender der DGHO fordert daher die breite und wiederholte Testung von KrebspatientInnen mit Infektsymptomatik auf SARS-CoV-2: „Die Angst vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 darf die erforderliche Behandlung einer Krebserkrankung nicht verhindern, aber ein infizierter Krebspatient oder -patientin soll auch nicht zusätzlich durch Komplikationen von COVID-19 gefährdet werden – und eine gesamte Praxis oder Station anstecken.“ Bei einem negativen Testergebnis ist es notwendig, den Test nach sieben Tagen zu wiederholen. „Durch eine breite und wiederholte Testung von Patientinnen und Patienten, die sich einer Krebstherapie unterziehen müssen, gewinnen wir deutlich mehr Sicherheit“, so Einsele weiter.

Prof. Dr. med. Lorenz Trümper, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen hebt nochmals die Bedeutung der Infektionsvorbeugung im Alltag hervor: „Die wichtigsten Maßnahmen sind hygienische Händedesinfektion, Einhalten von einem möglichst zwei Meter großen Abstand zu anderen Personen und die Eingrenzung der sozialen Kontakte. Patientinnen und Patienten, die aktuell eine immunsuppressive Therapie erhalten bzw. aktuell unter einer unkontrollierten Krebserkrankung leiden, empfehlen wir besondere Vorsicht.“

Darüber hinaus bekräftigt Trümper, dass „wir alles daransetzen, dass Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen, besonders bei einer lebensbedrohlichen Krebskrankheit, auch weiterhin die bestmögliche Behandlung bekommen.“ In diesem Zusammenhang weist Trümper auf die Onkopedia-Leitlinie Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei PatientInnen mit Blut- und Krebserkrankungen hin. Diese wird regelmäßig aktualisiert und bildet den Stand des medizinischen Wissens ab.

Quelle: Pressmitteilung der DGHO vom 2. April 2020

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