• Presse

Alte Waffen des Körpers nutzen

Der therapeutische Einsatz von Antikörpern hat in jüngster Vergangenheit für verschiedene Krankheitsbilder vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Antikörper sind Eiweiße, die dem Körper zur Immunabwehr gegen Fremdkörper und Krankheitserreger dienen. Das Kompetenznetz maligne Lymphome zeigt auf der Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin am 12. Juni 2004 wie die Antikörpertherapie funktioniert. Mitmachen erlaubt!

Antikörper binden spezifisch auf eine bestimmte Oberflächenstruktur einer Zelle. Nach der Bindung können verschiedene Reaktionen ausgelöst werden, mit denen die Zelle geschädigt oder zerstört werden kann. Das Prinzip der gezielten Bekämpfung macht man sich unter anderem in der Therapie bösartiger Lymphome zunutze. Ein Modell macht den Mechanismus für die Besucher der Langen Nacht erfahrbar. Wer will, kann sein Wissen am Schaubild, per Film oder im Gespräch mit Mitarbeitern des Kompetenznetzes vertiefen.

Um 20.15 Uhr berichtet Privatdozent Dr. Michael Hummel vom Campus Benjamin Franklin der Charité in der Vortragsreihe der Kompetenznetze in der Medizin, wie die DNA-Chip-Technik die Therapie-Entscheidung bei malignen Lymphomen erleichtern kann. Dr. Hummel leitet im Kompetenznetz maligne Lymphome das Projekt zur telemedizinischen Vernetzung der für die Lymphom-Studiengruppen tätigen Referenzpathologen. Das Projekt hat mit dazu beigetragen, dass die Diagnose von malignen Lymphomen schneller, sicherer und genauer geworden ist.

Das gesamte Programm der Kompetenznetze in der Medizin auf der Langen Nacht der Wissenschaften finden Sie hier.

---------------------

Für Lymphom-Patienten
Im Kompetenznetz maligne Lymphome haben sich 1999 die führenden Forschergruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen, die in Deutschland im Bereich der malignen Lymphome tätig sind. Die Kooperation soll dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern und neue Ergebnisse aus der Forschung schnellstmöglich in die Patientenversorgung zu überführen. Ziel ist es, die optimale Behandlung, Betreuung und Information für alle Lymphom-Patienten sicherzustellen. Mittlerweile arbeiten acht große Lymphomstudiengruppen im Kompetenznetz zusammen, damit sind jetzt fast alle Lymphom-Entitäten vertreten.

Bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems
maligne Lymphome sind bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems, die von den lymphatischen Organen wie Lymphknoten oder Rachenmandeln oder von den lymphatischen Zellen ausgehen und im Laufe der Erkrankung auch auf andere Organe wie Leber oder Lunge übergreifen können. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen innerhalb der malignen Lymphome: die so genannten Hodgkin-Lymphome und die Non-Hodgkin-Lymphome. Die Zuordnung zu einer Gruppe und einem bestimmten Untertyp eines malignen Lymphoms geschieht durch eine Gewebeuntersuchung, mit der das Aussehen der Krebszellen, ihre Art und ihre "Reife" beurteilt werden kann.