T. Elter. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass körperliche Aktivität bzw. sportliche Betätigung in fast jeder Krankheitssituation einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden onkologischer Patientinnen und Patienten haben. In den meisten Fällen reduziert die regelmäßige Bewegung die mit der Therapie einhergehende Erschöpfung (Fatigue) und erhält die Leistungsfähigkeit. Außerdem scheint eine moderate sportliche Betätigung und Aktivität das Risiko für einige Krankheits- und Behandlungsfolgen zu reduzieren und insgesamt einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität zu haben. Aufgrund dieser nachgewiesenen Effekte werden an vielen onkologischen Zentren zunehmend spezielle Bewegungsangebote für Krebspatienten angeboten. Ob und welche sportliche Aktivität während oder nach einer Krebstherapie sinnvoll ist, sollte jeder Patient mit seinem Arzt besprechen und dabei auch im Blick haben, worauf man selbst Lust hat und was einem Spaß bereitet.

Für maligne Erkrankungen des blutbildenden Systems, zu denen auch Lymphome und Leukämien gehören, zeigen Studien, dass sportliche Aktivitäten begleitend zur Chemotherapie oder zur Stammzelltransplantation sicher möglich sind und diese den Therapieverlauf positiv beeinflussen. Ziele eines Ausdauer- oder Krafttrainings für Patienten mit Lymphomen und Leukämien sollten sein:

  • Stablilisierung der körperlichen Leistungsfähigkeit während der Akuttherapien
  • Verbesserung der Fitness in der Früh- und Spätrehabilitation
  • Unterstützung der hämatologischen und immunologischen Rekonstitution
  • Verringerung der Fatigue-Symptomatik
  • Verringerung von Angst- und Depressionszuständen
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Vermeidung von Spätkomplikationen wie Osteoporose, Übergewicht, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen

(nach: F. T. Baumann et al. Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie. 2012. S.202f.)